Psychologische Sicherheit im Alltag kultivieren
Vor kurzem besuchte ich das zweitägige Seminar „Mit (psychologischer und innerer) Sicherheit erfolgreicher zusammenarbeiten“ am Institut für Systemische Impulse. Der Dozent, Dr. Joachim Maier, hat sich auf die Erforschung und die praktische Umsetzung von psychologischer Sicherheit in Teams spezialisiert.
Meine drei wichtigsten Erkenntnisse
Um psychologische Sicherheit zu kultivieren, können im Alltag folgende Themen beachtet und aktiv gefördert werden: Soziale Sensibilität, gleichberechtigte Redeanteile und die Führungsperson ist in Kontakt.
1. Soziale Sensibilität fördern
Teammitglieder kennen sich und die Kolleg*innen gut. Das heisst nicht nur über die Hobbys der Kollegin Bescheid zu wissen. Es geht weiter, die Einzelnen sind sich bewusst über die eigenen Stressreaktionen in anspruchsvollen Situationen und wissen, was ihre „Autopilot“ Response ist. Weiter geht es auch darum, neugierig zu sein, was für die Kollegen Trigger sind und wie sie damit umgehen.
2. Gleichberechtigte Redeanteile
Dies scheint oft ein No-Brainer zu sein, jedoch nicht so einfach im Alltag einzuführen. Es gibt Teams, die mit Timern arbeiten und den einzelnen Mitgliedern Zeit geben, ihren Beitrag zu formulieren, ohne dabei unterbrochen zu werden. In dynamischeren Teams kann dies vielleicht zu langwierig sein. In solchen Dynamiken, wo schnell und viel gesprochen wird, kann auch ein Mitglied die Rolle des Facilitators übernehmen und darauf achten, dass sich alle gleich einbringen können. Diese Rolle darf auch höflich intervenieren und das Wort der nächsten Person übergeben.
3. Führungsperson ist in Verbindung
Weiter wurde am Seminar ausgeführt, dass ein wichtiger Faktor die Zentralität der Führungsperson in Teams ist. Je höher die Verbindung, der direkte Kontakt der Führungsperson mit den einzelnen und der Gruppe ist, umso grösser sind die Chancen, dass die psychologische Sicherheit im Gruppenklima spürbar ist. Regelmässige bilaterale und Gruppenbesprechungen helfen hier in Kontakt zu bleiben und sich Zeit zu nehmen für die Bedürfnisse und Ängste der Teammitglieder.
Verfolgt ihr das Konzept der psychologischen Sicherheit in eurem Team? Wenn ja, welche Werkzeuge haben sich bei euch bewährt?
Falls nicht, und ihr interessiert seid, bei euch die psychologische Sicherheit zu thematisieren, schreibt mir gerne!