Achtsamkeit im Alltag: Die Kraft von Achtsamkeitsübungen in ruhigen Zeiten
In meinem Blog-Artikel zu Achtsamkeitsübungen habe ich dir fünf Techniken vorgestellt, die du in akuten Situationen anwenden kannst. Damit du dich in solchen Momenten überhaupt an solche Übungen erinnern kannst, hilft es natürlich, „Trockenübungen“ zu machen.
Wie im Sport trainieren Athletinnen auch vor dem Wettkampf. Jon Kabat-Zinn, ein Pionier der Achtsamkeit und Begründer des MBSR-Programms, nimmt diese Metapher aus dem Sport. Er sagt, wir trainieren unseren „Achtsamkeitsmuskel“ mit Übungen in ruhigeren Momenten. Ein langfristiger Effekt solcher Übungen aus der Meditationspraxis ist tatsächlich, dass wir in Stresssituationen, immer weniger in automatische Handlungsabläufe verfallen. Wir sind mehr in der Lage, zwischen dem äusseren Reiz und der eigenen Antwort eine kurze Pause zu machen. Der innere Geist wird gelassener.
Das heisst aber nicht, dass wir dann plötzlich nur noch in einem ausgeglichenen Zen-Modus durch die Welt schweben. Nein. Wir sind Menschen mit Gefühlen und Geschichten, die uns prägen. Es wird immer etwas geben, das uns auf die Palme bringt oder uns wortwörtlich die Sprache verschlägt. Doch wie wir mit solchen Reizen umgehen, kann gelassener werden. Wir üben, unsere Aufmerksamkeit auf den jetzigen Moment zu richten. Nichts anderes. Ganz einfach, oder? ;-)
Achtsamkeit im Alltag
Du kannst zum Beispiel versuchen, deine Aufmerksamkeit auf das Hier und Jetzt in deinen Alltag zu integrieren. Nimm dir zum Beispiel bei einer Tasse Tee oder Kaffee bewusst Zeit, um den Duft wahrzunehmen und den ersten Schluck mit voller Aufmerksamkeit zu geniessen. Achte darauf, wie sich der Geschmack entfaltet, und lass die Gedanken für einen Moment ruhen. Solche kleinen Achtsamkeitsübungen helfen, auch in hektischen Zeiten einen klaren Kopf zu bewahren.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Achtsamkeit kein Zustand ist, den wir erreichen, sondern eine Praxis, die wir in unser Leben integrieren. Je regelmässiger und bewusster wir diesen „Muskel“ trainieren, desto effektiver werden wir mit den Herausforderungen des Lebens umgehen können. Denke daran: Jeder Schritt zählt, und jede Minute der Achtsamkeit hat das Potenzial, einen positiven Einfluss auf dein Leben zu haben.
Probiere es aus! Ich gebe dir eine kleine Challenge mit.
Versuche, nach dem Lesen dieses Blogbeitrags, alles, was dich ablenkt, wegzulegen und 10 Minuten einfach nur dazusitzen. Stelle dir einen Timer, schliesse deine Augen und richte deine volle Aufmerksamkeit auf deinen Körper. Beginne bei den Füssen und stelle dir vor, wie sich deine Füsse gerade anfühlen. Wandere gedanklich hoch von Körperteil zu Körperteil bis zu deinem Kopf. Nutze jede “Station” als kurze Pause und halte inne. Vielleicht merkst du, wie sich deine Atmung anfühlt. Wenn der Wecker noch nicht geklingelt hat, versuche neugierig, wieder innerlich den Weg zurückzugehen, ganz langsam, vom Kopf beginnend zu den Füssen.
Viel Spass beim Üben und Entdecken der kleinen, achtsamen Momente!